Final Cut Pro Screenshot

Making of Wiener Aufzug Museum

13. Februar 2018

Einer meiner besten und ältesten Freunde ist Christian Tauß. Er ist in vielen Dingen engagiert, und einer der Menschen die sehr viel Gespür für Design, Material und Gestaltung haben.

Das Wiener Aufzug Museum

Als Brotberuf Elektriker kommt er in vielen Häusern Wien’s herum und hat dort eines Tages einen alten Aufzug entdeckt, der ihm in Mark und Bein gefahren ist. Die geätzten Fensterscheiben, Verzierungen, aus Messing und eine beeindruckende Proportion die der Architekt damals aus einer Feder mit dem Hausbau gezeichnet hat. Ein Werk für die Schönheit, wie sie einige um die Jahrhundertwende (Jugendstil) gebaut wurden.

Doch in den letzten Jahren verschwinden immer mehr dieser Aufzüge. Meist direkt in die Schuttmulde, um einem neuen Aluminium Aufzug zu weichen.

Der Grund: ein Neues Gesetz das 2011 verabschiedet wurde sieht vor das alle alten Aufzüge saniert und mit neuen digitalen Sensoren ausgestattet werden müssen. Da ist es günstiger gleich einen neuen Aufzug einzubauen.

Das war der zündende Punkt für die Gründung des Wiener Aufzug Museum. Denn so konnte Christian diese architektonischen und mechanisch ausgeklügelten Kunstwerke vor dem Müll retten.

Und nachdem ich ihn ja schon bei einigen Ausbauten begleitet habe, war es naheliegend auch endlich mal ein Video für seine Webseite zu produzieren.

Die Videoproduktion

Dadurch dass wir nur geringes Budget hatten, habe ich diesen Film als ein-Mann Crew gefilmt und geschnitten. Wir hatten einen Drehtag, und zwei Locations (Baden und Wien). Das heißt das Equipment und das Beleuchtungssetup muss so agil und simpel wie möglich gehalten werden. (3 Redheads, Einhand-Gimbal, 28mm & 50mm Objektiv)

Was wiederum heißt, die Geschichte muss fix und fertig stehen bevor die Kamera aufs Stativ kommt.

Story comes first

Der größte Aufwand ist nicht der Dreh, auch nicht die Post Produktion. Nein es ist die Pre Production. Hier gilt es ein Skript zu schaffen, das die Geschichte in visuellen, wie konzeptionellen Aspekten glaubhaft und nachvollziehbar erzählt. Außerdem gibt es Plotstrukturen (wie zB. die Heldenreise) die aus guten Grund schon seit Jahrtausenden Menschen bewegen.

Heutzutage ist es nicht das Alleinstellungsmerkmal in 4K zu drehen oder ein gutes Beleuchtungsetup zu haben. Technik ist ersetzbar und vergleichsweise schnell erlernbar. Wenn man den Bulk der Energie auf den Geschichtenaufbau verwendet, ist es gar nicht so wichtig, scharf das Objektiv auflöst.

Vielmehr ist es so, dass vielleicht gerade diese Geschichte nach einem alten Objektiv, oder gar einen iPhone Shot verlangt. In der Preproduktion wird alles der Wirkung der Geschichte untergeordnet. Verwendete Brennweiten, Farben, die Qualität des Lichts, Kontrastverhältnisse, die Bewegung (oder Fixierung) der Kamera, …

Mix in Ableton Live
Außer der Ton, der sollte immer gut klingen.

Eine Reihe von Entscheidungen die alle das Drehbuch in seiner visuellen Sprache unterstützen können. Für den ein Mann Betrieb wie mich, ist es absolut wichtig Konzepte zu haben, die diese Entscheidungen auf den Punkt bringen können und in jede Produktion in einem gesunden Verhältnis mit einfließen lassen. Es gibt dann sowieso noch genügend Faktoren (va. beim Dreh selbst) die man nur eingeschränkt verändern kann.

Also versuche ich, soweit es mein Wissen und meine Möglichkeiten zulassen, all das gut abzuschließen, was in meinem Verantwortungsbereich als Videomacher liegt. Und das ist ziemlich viel. Und ein Lernprozess. Aber auch der Grund warum es so viel Spaß macht, weil jedes Projekt wieder ganz anders ist.

Und ich freue mich über jedes Neue Projekt, bei dem mich einbringen darf. Little Prinz Productions hat (als Firma) gerade erst begonnen, und den Anspruch jedes Mal ein bisschen besser zu werden.

In dem Sinn freue mich auf jede Anfrage, vielleicht können wir ja zusammen an einem Video für deine Firma arbeiten. Auf 2018!