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Irgendwo beginnt's

15.Jänner 2018

Jänner 2018. Ich mache mich das erste Mal in meinem Leben selbstständig. Ein Traum, auf der einen Seite, eine Verantwortung auf der Anderen. Aber was hat mich bis jetzt davon abgehalten es beruflich zu tun?

Im Nachhinein gesehen

Das Leben schlägt oft viele Wege ein, die man sich nicht einmal hintenan erklären kann. Da ist unsere Logik, auch bei Milliarden Neuronen nur eine schwache Interpretation des Ganzen. Es reicht ja schon, nur einmal die Perspektive zu wechseln und schon sieht alles ganz anders aus.

"Von hinten gesehen schauts oft nach 'Sinn' aus."

Als ich vor einem halben Jahr plötzlich diese Möglichkeit vor mir gesehen habe, war es sonnenklar, dass es für mich nichts Anderes gibt. Ich beschäftige mich schon lange mit der Technik, habe eine Passion für Geschichten, und Klang.

Warum nicht ein Ein-Mann Unternehmen für Geschichten zu gründen? So gesehen hat mich alles in den letzten 10 Jahren genau hier her geführt. Im Nachhinein gesehen halt.

Der gute Ton

Begonnen hat diese Geschichte vor 10 Jahren. Damals hat mich alles mit Tontechnik und Klang derart fasziniert, dass ich oft Nächte vor dem Computer verbracht habe, um herauszufinden, wie ich den Klang in meinem Kopf in die Maschine bekomme. Heute weiß ich wie fundmental wichtig ein guter Klangteppich für das Bewegtbild ist.

Ein Amateurvideo wird als erstes an einer schlecht klingenden Tonspur erkannt. Das wird oft unterschätzt, aber jeder bekannte Cinematograph wird sagen dass es bis zu 50% des visuellen Erlebnisses mit einer billigen Klangkulisse verloren geht.

Das Bild

Anfang 20 ziehe ich nach vielen Besuchen nach Paris, zusammen mit meiner Leica Kamera und einem 35mm Objektiv. Täglich spaziere ich diesem kleinen analogen Wunderwerk der Technik durch die Gassen. Die Schöne braucht keine Batterie und wird komplett händisch eingestellt, nur eine Frage der Zeit bis man'Licht lesen' lernt.

Mit nur einer Brennweite entwickelt sich der Blick für Komposition, und die Position im Raum. Die Stunden in der Dunkelkammer zeigen jeden Fehler auf, und lehren das es viel Gespür braucht um den Abzug in der Vorstellung auch aufs Papier zu bringen. Ein langsames Lernen, aber eines das sich einbrennt.

Die Geschichte

Die letzten 3 Jahre war ich nomadisch unterwegs, oft mit dem Rucksack und einem schmalen Budget.
Ich lerne, das dass, was ich als meine Welt, oder meine Wahrheit annehme, das gar nicht das sein muss wofür ich sie früher gerne gehalten hätte. Begriffe haben keine Form, was wir in Gedanken sehen ist immer unsere Welt.

Man braucht gar nicht weit fahren um zu sehen, das dort das Leben ganz anders sein kann. Das Geld nichts mit Glück zu tun hat. Und doch, überall gleich ist: Menschen haben Träume, Ideen, sind Mal zufrieden und haben Herzschmerz. Gefühle brauchen keine Konzepte. Sie sind in uns.

So wie auch Geschichten.

Über Geschichten zu lernen, ist fast wie Geschichte zu studieren. Aristoteles Büchlein ‘Poetik’ ist über 2300 Jahre alt, und in seiner Aussage nicht verschieden von den heutigen Storytelling Wälzern. An diesen Mechanismen hat sich nicht viel verändert. Weil sie tief sitzen.

Geschichten bewegen Menschen. Das ist nicht etwas, was man lernen muss. Jeder weiß es. In fast jedem Wirtshaus gibt es einen, der das im Blut hat. Warum nicht in der Sprache sprechen, die jeder versteht?