Jumping over Brain

Aller Anfang ist ...

7. März 2018

Schwer?

Es ist eine Sache erfolgreich zu sein. Eine Andere aber sein Leben so zu leben, dass man keine Problem hat. Es gibt ja Menschen für die reicht’s genug Geld zu haben, um alle Ausgaben zu sichern und das Leben ohne großes Spektakel hinter sich zu bringen. Aber gibt es diese Menschen wirklich?

Was treibt uns an?

Woher kommt der Antrieb etwas zu tun, oder zu verändern? Besser werden zu wollen, oder zu wachsen?

Wir können es wohl nur schwer abstreiten, dass der Mensch an sich ein faules Tier ist. Gäbe es nicht etwas dass ihm immer wieder mal einen Arschtritt geben würde, würden wir immer in unserer bequemen Welt verharren.

Erst wenn ein schwerer Gedanke die Waagschale neigt, wenn es irgendwie unbequem wird, dann suchen wir den Weg zurück ins Glück.

Beim Storytelling nennt man das Konflikt. Eines der wichtigsten Grundelemente für Wachstum und Veränderung in Geschichten. Es der Antrieb, der Dünger der den Grundboden für das Kommende bereitet.

Der kleine innere Kritiker

Wer kennt sie nicht, diese Gedanken, die behaupten etwas stimmt nicht mit dem wie das Leben gerade ist. Es fehlt das Geld, die persönliche Freiheit, man selbst sei nicht gut genug, oder die Welt selbst unfair, also verbesserbar.

Es ist diese unbequeme Stimme die uns aus der alten Komfortzone raus bewegt, und auf neues Terrain stößt. Ein neues Abenteuer beginnt.

Nicht wenig ist verwunderlich, dass dies auch der Anfang der klassischen Heldenreise ist. Etwas später kommt oft ein Mentor mit dazu vielleicht auch Gefährten. Hindernisse sind es, die die Geschichte spannend machen, und und den Charakter menschlich genug machen, um mit ihm mitzufiebern.

Tausende solcher Geschichten haben wir schon in verschiedensten Medien gehört und jedes Mal nimmt es uns wieder mit.

“There are only two or three human stories, and they go on repeating themselves as fiercely as if they had never happened before.”

Willa Cather

Sie liegen uns im Blut. So sehr, dass fast alle klassischen Hollywood Filme sich danach richten. Weil es einfach funktioniert.

Praktisch heißt das?

Den Charakter menschlich zu machen, bedeutet ihn sympathisch zu machen, - wir können uns in ihn hinein versetzen.

Neurowissenschaftlich sind wir in dem Moment wo wir die Geschichte hören, der Charakter selbst. Zusammen mit unseren Spiegelneuronen fahren wir in der Achterbahn mit.

Und das ist der große Vorteil, wenn wir eine Geschichte so erzählen dass andere Menschen sich verbinden können.

Wem wollen wir vertrauen?

Wenn wir uns auf die abstrakte Bühne der Geschäftswelt stellen, nur von Erfolgen reden, wird jeder Zuseher sofort verstehen, dass hier keine lebensnahe Beschreibung im Gange ist. Mit dieser Distanz haben wir unser erstes Pulver verschossen.

Die Zeiten wo eine Position ganz oben in der Hierarchiepyramide genug war, um glaubhaft zu sein, sind langsam vorbei.

Wenn ich es aber geschafft habe mich zu jemand zu setzen, und auf der menschlichen Ebene zu verbinden, dann habe ich sein Ohr auch dann, wenn ich von meinem Produkt erzähle.

Mit dem Anbruch des Internets, sind wir per Du. Likes sind demokratisch. In Sozialen Medien bezahlt man nicht mehr mit Überlegenheit, die neue Währung heißt Menschlichkeit.


Schlussendlich sitzen wir alle im selben Boot, und wachsen aneinander. Jeder hat auf seiner Reise andere Eigenschaften angenommen, und das setzt uns immer vom Mitbewerb ab.

Fast wie im Gedicht ”Stufen” von Hermann Hesse:

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.